Sehr wahrscheinlich heiratet ihr zum ersten Mal und steht vor dem großen Projekt "Hochzeitsplanung". Das Internet ist voll mit unfassbar vielen Hochzeitsdienstleistern. Da tauchen direkt die ersten Fragen auf: "Worauf müssen wir eigentlich achten, wenn wir unseren Fotografen auswählen? Woran erkennen wir einen guten Dienstleister wirklich?" Mit diesen Fragen habe ich mich an, inzwischen einer meiner absoluten Lieblings-Fotografinnen, Michèle, gewandt. Sie wird euch heute die wichtigsten Fragen auf eurer großen Suche nach dem richtige/n Fotografen/in beantworten.
Wie finden wir den Fotografen, der zu uns passt?
Hört auf euer Bauchgefühl. Denn neben dem Look der Bilder, spielt auch das Zwischenmenschliche eine große Rolle. So gut wie kein anderer Dienstleister ist dem Brautpaar am Tage der Hochzeit so nah wie der Fotograf. Er darf die aufregenden, intimen Momente während des Fertigmachens festhalten, er ist im Austausch mit euren engsten Vertrauten, hält ggf. einen First Look vor der Trauung fest, bei dem nur ihr und der Fotograf anwesend seid, er schaut, dass die wichtigsten Menschen des Brautpaares einen besonderen Fokus genießen und last but not least, integriert sich auf eine charmante Art und Weise in die Runde eurer Gäste. Denn wenn die Gäste das Gefühl bekommen, der Fotograf könnte einer „von uns“ sein, dann haben sie auch keine große Scheu mehr vor der Kamera und es kommen ganz wunderbare, witzige Bilder zu Stande.
Mein Tipp: sucht euch vielleicht eine Handvoll Fotografen raus, die euch ansprechen und schickt ihnen eine Anfrage, gern mit ein paar Worten zu euch und eurer Hochzeit. Oft kann man anhand der Antwort schon erkennen, ob es passt oder nicht. Im weiteren Verlauf vereinbart ein Kennenlerngespräch bei einem Kaffee oder via Skype - hier könnt ihr herausfinden, ob die Chemie stimmt.
Was ist für dich der schönste Moment auf einer Hochzeit?
Puh! Jeder Part hat seinen ganz eigenen Charme. Von der magischen Atmosphäre beim Getting Ready bis hin zur ausgelassenen Party. Ganz besonders mag ich jedoch den Moment der Gratulationen. Wenn das Brautpaar endlich all seine Gäste begrüßen und warme, von Herzen kommende Worte, Umarmungen und Blicke in Empfang nehmen darf. Hier rate ich jedem meiner Brautpaare sich Zeit für diesen Moment zu nehmen, da er so viele kostbare, emotionale Begegnungen mit sich bringt. Hier stelle ich mich immer hinter das Brautpaar und halte die Begrüßung jedes einzelnen Gastes fest. Bei der Bildbearbeitung im Nachgang bin ich immer ganz berührt von all den lieben Blicken und freue mich, dass ich diese für das Brautpaar konservieren konnte.
Woran erkennen wir einen guten Fotografen?
Neben der sozialen Kompetenz, die in meinen Augen unglaublich wichtig ist, spielt natürlich auch die Erfahrung eine große Rolle. Hierbei geht es gar nicht primär darum, ob der Fotograf eine Ausbildung oder ein Studium im Fach Fotografie absolviert hat, sondern viel mehr darum, ob er ein Gespür für Licht, Komposition und Ästhetik hat. Letzteres ist natürlich subjektiv. In einem Kennenlerngespräch, das (bei mir) immer vor einer Buchung stattfindet, kann man dem Fotografen all seine Fragen stellen und man bekommt schnell ein Gespür, ob er mit Leidenschaft und Erfahrung dabei ist. Denn die Passion hinter dem Beruf ist das Geheimrezept für tolle, einzigartige Bilder!
Wie viel Budget müssen wir für einen guten Fotografen einplanen?
Die meisten Fotografen, die sich auf Hochzeitsfotografie spezialisiert haben, bieten beispielsweise an Samstagen in der Hochsaison ausschließlich Reportagen ab 6 bzw. 8 Stunden an. Ich denke, dass man mit einem Budget ab 250-350€/Stunde einen guten, erfahrenen Fotografen an der Seite hat. Einen Fotografen, der genauestens über Ablauf, Lichtverhältnisse, Location etc. Bescheid weiß. Denn am Ende zielt der Stundenpreis nicht nur auf die erbrachte Leistung am Tag der Hochzeit ab, sondern umfasst auch die Vorarbeit (Gespräche und Beratung, Locationscouting, Recherchen) als auch die zeitintensive Nacharbeit (Bildbearbeitung).
Dein wertvollster Tipp an alle Brautpaare
Feiert eure Hochzeit nicht für euren Nachbarn, sondern für euch.
Wenn ihr keine Lust auf Torte habt, weil ihr viel lieber Pudding esst, dann lasst es Pudding regnen!
Ihr seid absolute Naturliebhaber? Dann integriert die Natur auf eure Art und Weise in euer Hochzeitsfest. Ihr möchtet ein ganzes Wochenende mit euren Liebsten verbringen, weil ihr mit jedem quality time verbringen wollt? Läutet das Wochenende doch mit eurem Inner Circle und leckerer Pizza ein und beendet es mit einem deftigen Katerfrühstück. Ihr tanzt für euer Leben gern? Wieso nicht schon am Nachmittag das Tanzbein schwingen? Und ganz wichtig - es soll nicht DER schönste Tag im Leben, sondern einer der schönsten werden. Ich denke, das befreit den Tag von einer Menge Druck und man kann ihn viel unbeschwerter erleben und in Erinnerung behalten.
Danke an dich, liebe Michéle, für das kleine Interview :-)
Wenn ihr mehr über Michéle und ihre Arbeit erfahren wollt, schaut doch mal auf ihrer Webseite vorbei: Hochzeitsfotografin München | Michèle Schiermann (micheleschiermann.com)
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